In Wien ist der Versuch, den Verkehr in den Griff zu bekommen, derzeit noch von "immer mehr desselben" geprägt. Häufen sich an einer Stelle die Unfälle, werden zusätzliche Verkehrsschilder aufgestellt oder Bodenmarkierungen aufgemalt. Diese überfordern den Autofahrer immer mehr. Vor allem Blinklichter ausserhalb der eigentlichen Gefahrenzone sprechen das periphere Sehen an und lenken den Blick weg vom eigentlichen Geschehen.
Ausgehend von Holland ist inzwischen ein Modell im Vormarsch, das völlig in die Gegenrichtung weist: Shared Spaces. In diesen Bereichen werden fast alle Verkehrszeichen entfernt, die Trennung zwischen Gehweg und Fahrbahn aufgehoben, die Autofahrer künstlich "verunsichert" - mit dem Ergebnis, dass die Geschwindigkeit stark abnimmt, die Lenker wesentlich aufmerksamer werden.
Die "Exhibition Road" in London wurde mehrfach preisgekrönt; inzwischen gibt es immer mehr Anwendungsbeispiele für das Shared-Space-Konzept. Der Stadtplatz von Horn wurde ebenso nach dem Shared-Space-Prinzip umgebaut wie die Mariahilfer Straße in Wien. Das politisch zeitweise umstrittene Projekt funktioniert einwandfrei und hat allen Verkehrsteilnehmern Vorteile gebracht: den Fußgängern ein lebenswertes Umfeld und mehr Platz, dem PKW-Verkehr durch den Entfall der Ampeln schnelleres Vorankommen, den Lieferanten unverparkte Ladezonen. In Paris verordnet man häufig ohne besondere Umbauten Begegnungszonen, dem entsprechend ist das Verhalten von Passanten und Autofahrern nicht angepasst. Dass man auch danebenhauen kann, zeigt der misslungene Umbau der Wehrgasse in Wien - hier haben die Planer nicht verstanden, um was es geht. Das Ergebnis: keine Geschwindigkeitsreduktion der Autofahrer, die Fußgänger drücken sich die Hauswände entlang. Da ist es beim Online Bingo bequemer, zum Beispiel hier:
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Inzwischen konnte auch die Wirtschaftskammer, die aus parteipolitischen Gründen gegen Begegnungszonen opponierte, den Widerstand nicht länger aufrecht erhalten. Nun sind Begegnungszonen fast ein Patentrezept geworden, die neuen Projekte sind großteils gelungen. Nach dem Umbau der Rotenturmstraße wird 2020 die Neubaugasse aufgewertet, auch hier konnten einige wenige alteingesessene Kaufleute, denen der Parkplatz vor dem Geschäft wichtiger war als die Kunden, schlussendlich überstimmt werden.