Nirgendwo sonst ist das öffentliche Verkehrsmittel Synonym für die Stadt wie in Paris. Die Métro wurde in Romanen und Gedichten beschrieben, in Chansons besungen, in Filmklassikern diente sie als Hintergrund. Für den Futuristen Gino Severini war sie "ein illuminierter Körper, der durch einen abwechselnd dunklen und erleuchteten Tunnel fließt"; ihre Stationen waren Monumente des "Art Nouveau". Deutlicher spürbar als in jeder anderen Stadt ist sie das Nerven- und Adernsystem der Metropole: In den kafkaesk endlosen Gängen pulsieren die von Zügen ausgespuckten Menschengruppen als Pulsschlag des Tages. Das Gewirr von Tunnels mit Abzweigungen, Schleifen, Abstellgeleisen und teils stillgelegten Stationen diente Fantômas dazu, einen ganzen Métrozug verschwinden zu lassen - die Pariser Metro ist ein Mythos des 20. Jahrhunderts.
Feature von Harald A. Jahn: ca 60 Fotos (größere Auswahl möglich), Tipps, Teasertexte, Bildzeilen;
Text von Wolfgang Ritschl.